Der Krimi um unser Dressur-Gold: Pferd wollte plötzlich losgaloppieren
GOLD! GOLD! GOLD!
Unsere Dressur-Equipe gewinnt im Schlosspark von Versailles den Titel. Das 15. Gold mit der Mannschaft insgesamt. Das Abo-Gold wurde wieder eingelöst. Seit 1984 stand ein deutsches Team – mit Ausnahme von 2012 – ganz oben auf dem Treppchen.
Dominant! Stark! Faszinierend! Jessica von Bredow-Werndl (38/Aubenhausen), Isabell Werth (55/Rheinberg) und Frederic Wandres (37/Hagen a.T.W.) gewinnen unser elegantestes Gold bei Olympia! Dabei war Gold sogar plötzlich in Gefahr! Denn das Dressur-Finale war ein Krimi hoch zu Ross.
Fast 3 Mio. Instagram-FansRugby-Spielerin wird zum Social-Star
Als letzte Reiterin kommt unsere Doppel-Olympiasiegerin von Tokio, Jessica von Bredow-Werndl, ins Viereck. Sie weiß, eine ähnliche Leistung wie beim Special in Tokio (84,666 %) – und das Gold ist sicher.
Auf ihrer 17-jährigen Trakehnerstute Dalera („meine beste Freundin“) legt sie tänzerisch los, doch dann der Fehler: Beim Übergang in die Piaffe will Dalera auf einmal angaloppieren. Bredow-Werndl zu BILD: „Das wollte ich nicht so spannend machen. Aber du siehst halt, es sind Lebewesen und Dalera hat es nicht auf die Rille gekriegt. Das war einfach ein Beinsalat.“
ZDF-Kommentator Hermann Valkyser: „Na, na, na, oh, oh, oh. Das wird sehr teuer werden.“
Es ist spannend, alle fiebern mit. Nach rund sechs Minuten ist die Erleichterung groß – obwohl Bredow-Wernd nicht fehlerfrei bleibt (79,954%) reicht es für GOLD. Am Ende gewinnt das deutsche Trio (235,790Prozentpunkte) knapp vor Dänemark(235,669) und Großbritannien(232,492).
Für Werth („Das ist ja mega! Das ist ja super, super spannend! Wahnsinn! Ich hätte es fast gar nicht mehr geglaubt“) eine Medaille mit besonderer Bedeutung, besonders emotional. Die Juristin ist nun erfolgreichste deutsche Olympionikin. Werth (8xGold, 5xSilber) zieht an Birgit Fischer (52) vorbei. Die Kanutin gewann in ihrer Karriere achtmal Gold, aber „nur“ viermal Silber.
Besonders emotional deshalb, weil Werth kurz vor ihren siebten Olympischen Spielen eine traurige Nachricht verarbeiten musste – ihr Vater Heinrich Werth verstarb am 17. Juli.
Unter den 16000 Zuschauern beim Dressur-Finale war auch der US-Rapper und Werth-Fan, Snoop Dog (52).
Als erster deutscher Reiter musste der Olympia-Neuling ran. Frederic Wandres ritt mit seinem 14-jährigen Oldenburger Wallach Bluetooth (75,942 %) einen guten Grand Prix Special.
Wandres legte nach seinem Ritt die Hände um den Hals von Bluetooth, flüsterte ihm ins Ohr: „Wir haben es geschafft jetzt.“ Die deutsche Equipe nach dem jeweils ersten Starter auf Platz 3, hinter den führenden Briten und Dänemark.
Bluetooth-Besitzer Ullrich Kasselmann (76): „Frederic ist schön geritten. Sah sehr gut aus. Bis auf die zweite Pirouette. Das kostet Punkte.“
Wandres strahlte nach seiner Premiere: „Ich bin happy, dass ich jetzt meine zwei Damen rechts und links vor mir habe. Und ja, ich bin erst mal happy, dass ich gezeigt habe, wofür ich ein bisschen bekannt bin, dass ich konstant meine Nummer liefere, im Grand Prix und jetzt im Special. Und das ist wichtig, wenn es um eine Teamentscheidung geht. Dass man weiß, dass die drei, die da reiten, egal zu welcher Uhrzeit, ob es 30 Grad hat oder hagelt, in der Lage, ihre Nummer abzuliefern. Und das habe ich.“
Vor über 10.000 ZuschauernNur bestimmte Athleten dürfen HIER auftreten
Nach Wandres musste Isabell Werth ins Viereck. Erst seit Januar sie hat die zehnjährige Wendy de Fontaine im Stall. Aber Werth wäre nicht die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt, wenn sie es nicht schaffen würde, im Eiltempo die Rappstute zu Spitzenleistungen zu formen.
Mit 79,894 Prozentpunkte zeigt Werth mit Wendy den besten Grand Prix Special der beiden, holte die zwischenzeitliche Führung für Team Deutschland nach dem zweiten Reiter.
Werth strahlte: „Es war sehr souverän in allem. Ich glaube, die Piaffen-Übergänge waren echt super. Ich bin super, super zufrieden.“ Trotz eines kleinen Fehlers. Werth grinsend: „Wenn jetzt diese Mittellinie nicht ausreicht oder daran schuld ist, dass uns ein halbes Prozent fehlt, dann bohre ich mich in den Boden. Es ist ein mega spannender Wettkampf. Ich hoffe, dass Jessi das nachher nach Hause bringt.“
Vorher kommen aber noch die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour mit Freestyle und Britin Charlotte Fry mit Glamourdale. Zwei Top-Paare, auch im Kampf um Einzel-Gold.
Am Ende bringen Jessica von Bredow-Werndl und Dalera die Gold-Medaille nach Hause. Und am Sonntag kann sie ihren Erfolg krönen. In der Kür (ab 10 Uhr) reiten die besten 18 Paare um Einzel-Gold.
BILD Gutscheine
BILD Vergleich
Partnerangebote